Der US Hersteller Tesla hat mit seiner Fabrik im Ort Grünheide im Landkreis Oder Spree bei Berlin Brandenburg 2022 die erste eigene Gigafactory in Europa eröffnet. Nach zwei Jahren Bauzeit und ungefähr 5,8 Milliarden € Aufwendungen gingen am 22.03.2022 die ersten Autos vom Band.
Die Tesla Fabrik ist die vierte Gigafactory Teslas, die für die Autoproduktion zuständig ist. Des weiteren gibt es noch Fabriken von Tesla zur Batterie- und Solarpanelproduktion wie in New York, Nevada und Lathrop. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Gigafactory in Berlin Brandenburg, Tesla Chef Elon Musks Ankündigungen zur Erweiterung der Fabrik und dem aktuellen Stand dieser.
Geschichte der Gigafactory
Die Idee zur Errichtung dieser Gigafactory wurde erstmals im November 2019 veröffentlicht, als Tesla-CEO Elon Musk bekannt gab, dass das Unternehmen eine Produktionsstätte in Deutschland plant. Die Entscheidung für den Standort Grünheide wurde aufgrund der günstigen geografischen Lage und der Nähe zu wichtigen europäischen Märkten getroffen.
Bis zuletzt stand noch ein Standort in Nordrhein Westfalen zur Debatte. Im weiteren Prozess hat man sich dann aber aufgrund der guten Lage für Grünheide entschieden. Außerdem war ursprünglich auch ein Design- und Entwicklungszentrum in Berlin vorgesehen. Auch das wurde aber jedoch nicht weiterverfolgt.
Die Genehmigungsphase begann im Januar 2020, begleitet von kontroversen Diskussionen und Protesten. Der Kauf des Waldstücks durch Tesla wurde vom Brandenburger Landtag genehmigt.
Die Bauarbeiten starteten im 1. Quartal 2020, obwohl die Umweltgenehmigung noch ausstand. Die Gigafactory, geplant für die Fahrzeug- und Batterieproduktion, durchlief mehrere Genehmigungsänderungen, darunter eine Verkleinerung im Juli 2020.
Die Rodung von Waldflächen führte zu Rechtsstreitigkeiten mit Umweltverbänden. Das Verwaltungsgericht stoppte vorläufig die Rodungen, doch später wurden die Arbeiten fortgesetzt. Im März 2022 erhielt die Gigafactory schließlich die Betriebserlaubnis.
Allgemeines zur Fabrik
Die Gigafactory Grünheide liegt in der Gemeinde Grünheide, im Ortsteil Freienbrink innerhalb des Ballungsraums Berlin. Die Fabrik, die 5,8 Milliarden Euro kostete, ist neben der VW Fabrik in Zwickau und der BMW Fabrik in Leipzig eine der größten Elektroauto Fabriken in Deutschland.
Nachdem die Gigafactory 4 in Grünheide am 12.11.2019 angekündigt wurde, wurde zwischen 17.02.2020 und 13.03.2022 gebaut. Am 14.03.2022 sind dann die ersten Autos vom Band gekommen.
Seit beginn wird in Grünheide von einer Belegschaft von ungefähr 12.000 Mitarbeiter ausschließlich das Tesla Model Y gebaut. Die Produktionskapazität soll bis auf eine Millionen Autos pro Jahr steigen. Aktuell liegt Tesla bei 6.900 Fahrzeugen pro Woche, was ungefähr 360.000 Autos pro Jahr entspricht.
Die Fabrik in Grünheide ist europaweit der erste Standort in der Industrie, wo unter anderem die Fertigstellung von Batteriezellen und E Autos im gleichen Werk durchgeführt wird.
Anbindung
Flughafen
Der Flughafen Berlin Brandenburg liegt ungefähr 30 km von der Gigafactory entfernt und somit noch im weiteren Umfeld.
Auto
Der Berliner Ring grenzt mit der Abfahrt "Freibrink" direkt westlich an das Firmengelände Teslas. Auch eine Autobahnabfahrt der A10 wurde neu gebaut und war der Kalkulation nach auch nötig. Bis zu 2.800 Autos sollten pro Schicht die Ausfahrt nutzen können, sowie 460 LKW pro Schicht.
Zug
Der Bahnhof "Fangschleuse Tesla Süd" liegt ungefähr 3km südlich vom derzeitigen Tesla Zugang. Tesla bietet daher einen Shuttleservice von Erkner an, um Mitarbeiter vom Bahnhof ans Tesla Werk bringen zu können. 2026 soll der Bahnhof verlegt werden.
Bus
Im ÖPNV gibt es seit 12.2020 eine neue Buslinie, die unter weiteren die Punkte "Bahnhof Fangschleuse" und "Tesla Werk" miteinander verbindet.
Schiff
Zulieferteile werden über den Hamburger Hafen an den Hafen "Königs Wusterhausen" per Schiff geliefert und von dort aus mit LKW in das rund 18 km entfernte Werk geliefert. Ein Kanal verläuft fünf Kilometer südlich der Tesla Fabrik.
Auswirkungen auf Brandenburg
Die Gigafactory Grünheide von Tesla hat erhebliche Auswirkungen auf Brandenburg, sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch. Die Entscheidung von Tesla, eine Gigafactory in Grünheide zu errichten, hat die Aufmerksamkeit extrem auf die Region gelenkt und verschiedene Diskussionen über die langfristigen Auswirkungen ausgelöst.
In wirtschaftlicher Hinsicht hat die Gigafactory Grünheide einen signifikanten Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region geleistet. Durch den Bau und den späteren Betrieb der Fabrik entstanden eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten, nicht nur direkt bei Tesla, sondern auch in der Zuliefererindustrie und anderen unterstützenden Bereichen.
Dieser positive Einfluss auf die Beschäftigungssituation hat dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Brandenburg gestärkt wurde.
Die Ansiedlung einer so großen und modernen Produktionsstätte von Tesla könnte dazu führen, dass sich auch andere Unternehmen der Branche in der Region niederlassen, um von den sich entwickelnden Kompetenzen und den Ressourcen zu profitieren.
Dies könnte zu einer noch mehr verstärkten Innovation und Forschung auf dem Gebiet der Elektromobilität führen, was wiederum langfristig positive Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Ansehen Brandenburgs haben könnte.
Ökologie
Auf ökologischer Ebene gibt es sowohl Befürworter als auch Kritiker der Gigafactory Grünheide. Tesla hat betont, dass die Fabrik auf nachhaltige Prinzipien ausgerichtet ist und erneuerbare Energien für ihre Produktion nutzen wird.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Wasserverbrauchs und der Auswirkungen auf die umliegende Natur. Der Bau der Gigafactory hat zu Protesten von Umweltschützern geführt, die Bedenken hinsichtlich des Wasserverbrauchs und möglicher Auswirkungen auf den Wald und die Tierwelt geäußert haben.
Wirtschaft
Nicht zuletzt hat die Fabrik in Grünheide bei Berlin dazu geführt, dass Tesla noch mehr Produkte aus Deutschland bezieht. 6% des Einkaufs Budgets gibt Tesla innerhalb Brandenburg aus.
Rund 2.000 Arbeitskräfte aus anderen Unternehmen sind täglich im Werk in Berlin Brandenburg beschäftigt, wie z.B. Reinigungsfirmen, Security, Caterer oder Transportunternehmen.
Das Wirtschaftswachstum Brandenburgs ist nach der Eröffnung um 6% gestiegen, während sich der Umsatz für Kraftfahrzeugbau in Brandenburg auf 5 Milliarden Euro mehr als verdreifacht hat.
Export der Autos von Grünheide
Der Plan der Tesla Fabrik in Grünheide war es, den Tesla SUV für den Markt der EU zu produzieren und zu exportieren. Großbritannien, die ja nicht mehr in der EU sind, beziehen die Autos noch aus China. Allerdings ist der Plan Teslas nun, die Gigafactory Berlin Brandenburg für den weiteren Export zu rüsten und ein Teil der produzierten E Autos ins weitere Ausland zu verschiffen.
Die Türkei und Indien sind hierbei die Märkte, die Tesla im Blick hat. Indien wäre für Tesla ein neuer Markt der bisher noch nicht erschlossen war, da Autos aus der Gigafactory Shanghai aus politischen Gründen nicht nach Indien exportiert werden durften.
Produktionsstart mit dem Model Y
Der Produktionsstart 2022 mit dem Tesla Werk in Grünheide, markierte für Tesla und die gesamte Elektromobilität einen Meilenstein.
Die Eröffnungsfeier war groß angelegt und sollte an ein Volksfest erinnern. Tesla Chef Elon Musk lud namenhafte deutsche Politiker und Promis ein. Hier wurden dann auch die ersten Fahrzeuge übergeben.
Die Fabrik wurde in verschiedene Anlagenteile aufgeteilt:
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Presswerk
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Gießerei
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Lackiererei
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Karosserierohbau
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Pulverbeschichtung
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Spritzguss
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Sitzfertigung
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Fertigung Antrieb
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Batteriezellenfertigung
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Endmontage
Vom ursprünglich geplanten Produktionsstart 2021 wich dann der eigentliche Start aber natürlich ab.
Das 25.000 Euro Modell
Der Tesla Kleinwagen, auch als Model 2 oder 25.000 Euro Modell bezeichnet, repräsentiert Teslas Bestrebungen, Elektromobilität einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Mit einer kompakten Form und einem erschwinglicheren Preis im Vergleich zu den größeren Modellen Teslas zielt der Tesla Kleinwagen darauf ab, eine größere Käuferschicht anzusprechen und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen weiter zu fördern.
Das Model 2 soll eine Reichweite bieten, die den Anforderungen des täglichen Pendelverkehrs gerecht wird und gleichzeitig eine hohe Energieeffizienz aufweisen. Tesla wird voraussichtlich modernste Batterietechnologien in das Model 2 integrieren, um eine optimale Leistung und Reichweite zu gewährleisten. Dies könnte einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr leisten.
Der voraussichtlich erschwinglichere Preis des Model 2 könnte dazu beitragen, Barrieren für den Umstieg auf E Autos abzubauen und eine breitere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. Dies könnte insbesondere in urbanen Umgebungen und Ballungszentren, wo kompakte Fahrzeuge besonders gefragt sind, einen positiven Einfluss haben.
Elon Musk hat vor einiger Zeit nun angekündigt, dass der Tesla Kleinwagen in jedem Fall in Grünheide produziert werden soll. Dazu soll die Fabrik ausgebaut und erweitert werden. Die dafür benötigte Fläche wurde von Tesla vor Baubeginn 2020 schon gekauft und gerodet. Das bedeutet dass zu erwarten ist, dass die Bauarbeiten zügiger voran gehen sollten, als noch bei der Fabrik Tesla Grünheide.
Das Thema hat für Tesla auch eine hohe Relevanz, da die Konkurrenz Elektroautohersteller schon weiter sind, was die Entwicklung eines Kleinwagens betrifft.
Der Citroën EC3 ist beispielsweise ein Kleinwagen, der vor kurzer Zeit auf den Markt kam, vollelektrisch und der sich großer Beliebtheit erfreut. Auch deutsche Hersteller wie VW haben für 2025 mit dem VW ID2 all ein Einstiegsmodell angekündigt. Tesla muss im Bereich Einstiegsmodell also dringend ihre Pläne vorantreiben, um mit der Konkurrenz weiter mithalten zu können oder dieser voraus zu sein.
Dafür muss Tesla mit der Umsetzung der Produktionsziele nun auch den Kunden besonders in Europa, wo ein Kleinwagen ja erwartet wird, mit dem Ausbau der Tesla Gigafactory in Deutschland bald ein günstigeres Auto ins Angebot aufnehmen und zur Verfügung stellen können.
Zusammenfassung
Die Gigafactory Grünheide von Tesla, die im März 2022 eröffnet wurde, repräsentiert einen Meilenstein für das Unternehmen in Europa. Mit Investitionen von rund 5,8 Milliarden Euro und einer Bauzeit von zwei Jahren hat die Fabrik in der Gemeinde Grünheide, Brandenburg, ihren Betrieb aufgenommen. Sie ist Teslas vierte Gigafactory, die sich auf die Autoproduktion konzentriert, während das Unternehmen auch Fabriken für Batterien und Solarpanels in anderen Teilen der Welt betreibt.
Die Idee zur Gigafactory wurde erstmals im November 2019 von Elon Musk angekündigt, und der Standort Grünheide wurde aufgrund seiner günstigen geografischen Lage und Nähe zu wichtigen europäischen Märkten ausgewählt. Die Bauphase begann im 1. Quartal 2020, begleitet von Genehmigungsprozessen und Protesten. Die Gigafactory durchlief mehrere Genehmigungsänderungen, einschließlich einer Verkleinerung im Juli 2020, und wurde im März 2022 schließlich genehmigt.
Die Standortwahl hat erhebliche Auswirkungen auf Brandenburg. Die Gigafactory hat nicht nur viele direkte Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch zu einem Wachstum von 6% im Landeswirtschaftswachstum beigetragen.
Der Export der produzierten Autos spielt eine wichtige Rolle, wobei Tesla plant, den europäischen Markt zu bedienen und auch Exporte in die Türkei und nach Indien in Betracht zieht.
Die Fabrik hat jedoch auch Kritik hervorgerufen, insbesondere in Bezug auf den Wasserverbrauch und mögliche ökologische Auswirkungen. Der Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion soll zwar nachhaltig sein, aber Umweltschützer äußerten Bedenken über Waldrodungen und den Einfluss auf die Umwelt.
Ein weiterer Schwerpunkt für die Gigafactory Grünheide ist die Produktion des Tesla Kleinwagens, auch als Model 2 bekannt. Dieses Modell, mit einem Preisziel von 25.000 Euro, soll Elektromobilität einem breiteren Publikum zugänglich machen.
Elon Musk plant, die Gigafactory um die Produktion des Model 2 zu erweitern, um mit der wachsenden Konkurrenz im Sektor der erschwinglichen Elektroautos Schritt zu halten.
Insgesamt hat die Gigafactory Grünheide weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Beschäftigung und den Technologietransfer in Deutschland, während sie gleichzeitig Herausforderungen im Hinblick auf Umweltbedenken und den Einsatz erneuerbarer Energien mit sich bringt.
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